Besuch an der University of Education Winneba, Ghana
20. Juni 2018, von Referat Internationalisierung
Foto: Int.Office-EW
Vom 4. bis 8.6.2018 hielt sich die Prodekanin Prof. Dr. Telse Iwers an der University of Education in Winneba (UEW), Ghana, auf. Ziel dieses Besuches war es, die universitären Beziehungen zwischen der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg und der UEW wieder zu aktivieren und künftige Kooperationsbereiche zu spezifizieren. Der gesamte Aufenthalt wurde vom Leiter des Centre for International Programmes, Andy Agordah, sehr gut strukturiert, geplant und umgesetzt.
Nach verschiedenen Campusführungen und einer ausführlichen Beratung mit dem Pro-Vice-Chancellor der Universität fand eine Konferenz mit der Faculty of Educational Studies statt. Die Fakultäten der UEW und der Universität Hamburg stellten einander ihre Strukturen im Bereich der Erziehungswissenschaft sowie personalen Ausstattungen vor, diskutierten über Leitbilder der Lehrerbildung und besprachen Möglichkeiten des gegenseitigen Studierendenaustausches und Lektorenaufenthaltes.
An der UEW starten im Oktober 2018 vor dem Hintergrund der Einführung von Inklusion neue Lehramtsstudiengänge, deren Akkreditierung bereits abgeschlossen ist. Einer aktuell stattfindenden Fachtagung zu diesen Studiengängen konnte Frau Iwers direkt beiwohnen. Von besonderem Interesse ist für die Fakultät für Erziehungswissenschaft, diese Studiengänge betreffend, die Entwicklung von auf Inklusion fokussierenden Modulen. Die UEW hat sich dafür entschieden, Inklusion in spezifischen Modulen zu unterrichten und nicht als Querschnittthema wahrzunehmen.
In den anschließenden Tagen erfolgten Begegnungen mit verschiedenen Departments und übergeordneten Einrichtungen der UEW.
Im Department of Psychology and Education stellten sich die Universitäten gegenseitig mit ihren jeweiligen Forschungsbereichen und Forschungsthemen vor. In der Pädagogischen Psychologie der UEW liegt ein Schwerpunkt im Bereich von pädagogisch-psychologischer Beratung und Supervision. Inhaltlich wurden hier mögliche zukünftig beiderseits relevante Fragestellungen im Kontext von Lehrerprofessionalisierung und Reflexion thematisiert.
Im Department of Special Education erfolgte ein Bericht über die Lehrerbildung der Beeinträchtigung des sehens und des Hörens. Gerade im Bereich der Beeinträchtigung des Hörens kann die UEW auf ein ausgestattetes Forschungszentrum (Centre for Hearing and Speech Assessment) und sehr interessante Forschungsprojekte verweisen.
Im Department of Early Childhood wurde die Frage eines universitären Studiums der frühen Kindheit diskutiert und ein Vergleich zwischen Deutschland und Ghana zeigte gegenseitige Bereicherungsmöglichkeiten. Dieses Department ist sehr auf die Bearbeitung von Transferfragen zwischen reflektierter Bildung und deren Realisierung unter erschwerten Arbeitsbedingungen fokussiert.
Vor zwei Jahren wurde an der UEW ein Cente of Human Rights etabliert. Es wird von Harrison Golo geleitet. Hier sind insbesondere Verbindungen mit dem Studienprogramm ‘Peace building’ der Universität Hamburg erörtert worden. Von besonderem Interesse ist dabei auch die aktuell geplante Entwicklung eines Zentrums für german languages.
Im Institute or Educational Research and Innovation Studies stellten die VertreterInnen der beiden Universitäten gegenseitig ihre Forschungsbereiche vor. Dabei wurden verschiedene gemeinsame Interessenbereiche ausgelotet, die sich auch auf den Vergleich der Curricula bezogen und hier insbesondere fachdidaktische Fragen und Fragen der beruflichen Bildung thematisierten.
Alle Konferenzen bezeugten ein hohes gegenseitiges Interesse und führten zu verschiedenen Kooperationsmöglichkeiten und Plänen, so dass beide Seiten am Ende der Besuchsreihe ihr Interesse daran bekundeten, das 2016 ausgelaufene Memorandum of Understanding den aktuellen Entwicklungen angepasst zu erneuern.