Transfer-Steckbrief
"Unterstützte Kommunikation für alle“ als inklusives Lehr- und Lernfeld in Kindertageseinrichtungen
Foto: Pixabay/No-longer-here |
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Schlagworte | lautsprachunterstützte Kommunikation, Gebärden, Interaktion, Inklusion, Kindertageseinrichtungen |
Verantwortliche |
Prof. Dr. Barbara Hänel-Faulhaber |
Start/Zeitraum | 2017-2020 |
Zielgruppen | Pädagogische Fachkräfte in frühkindlichen Einrichtungen |
Kooperations-partner:innen | die Elbkinder - Vereinigung Hamburger Kitas (gGmBH) |
Finanzierungsquelle | BMBF |
UHH-Transferfeld | Kooperative Forschung |
Projektbeschreibung
Gelingende Kommunikation ist nicht nur Voraussetzung für die Sprachentwicklung, sie ist eine wichtige Grundlage für den Aufbau sozialer Beziehungen. Inklusive Kindertagesgruppen stehen vor der Herausforderung, den individuellen kommunikativen Bedürfnissen aller Kinder gerecht werden zu können. Sprach- und Kommunikationsförderung werden derzeit jedoch überwiegend im Kontext von Lautsprache diskutiert. (Nicht nur) Kinder mit Förderbedarf profitieren von einer visuellen Sprachunterstützung, unter anderem von einer gebärdenunterstützten Kommunikation. Hamburgs größter Kita-Träger Elbkinder-Vereinigung Hamburger Kitas (gGmBH) entwickelte auf Basis dieser Erkenntnisse das Fortbildungsmodul „UK für alle“, mit dem Ziel, Formen der unterstützten Kommunikation als alltagsintegrierte Sprachförderung in inklusive Kitas einzuführen. Das Forschungsprojekt untersuchte, ob die Kinder im natürlichen Setting ihrer inklusiven Kitagruppen nach der Fortbildung von den Fachkräften Gebärden lernen und welche Rolle die Sprachentwicklung dabei spielt. Des Weiteren wurde das soziale Interaktionsverhalten der Kinder untereinander über Videoanalysen erfasst und untersucht, a) wie die Kinder mit und ohne Förderbedarf im freien Spiel interagieren und b) inwieweit Kinder untereinander Gebärden nutzen. Schließlich wurde mithilfe von leitfadengestützten Interviews und standardisierten Ratingskalen analysiert, welche Rahmenbedingungen aus Perspektive der Fachkräfte vorliegen müssen, damit das Fortbildungsmodul erfolgreich implementiert werden kann.
Umsetzung von Transfer: Formen und Formate
Aufbau und Struktur der Fortbildungsinhalte sowie Erfahrungswerte aus der Praxis sind schriftlich zugänglich. Interessierten inklusiv arbeitenden Kitas soll zudem die Möglichkeit eröffnet werden, kostenlosen Zugriff auf die Gebärdenbildkarten zu erhalten. Die gewonnenen Erkenntnisse können für angewandte Fragen, insbesondere mit Bezug zur Etablierung von Fortbildungsmodulen in der Aus- und Weiterbildung auch außerhalb der Elbkinder genutzt werden. Sie liefern eine wichtige Grundlage für die Ergänzung von Aus- und Fortbildungsmodulen in Fachschulen, Fachhochschulen und Universitäten zum Thema Sprachförderung, etwa für Frühpädagog:innen, Logopäd:innen, Sonderpädagog:innen sowie für Sprachheilpädagog:innen.