Lehre:Transfer
Lehre, Praxisbezug und Transfer
Die Transferstrategien im Bereich der Lehre ergänzen die allgemeine Transferstrategie der Fakultät mir lehrspezifischen Aspekten. Transfer in der Lehre ist für die Fakultät keine neue Aufgabe, sondern dem Selbstverständnis von Lehre inhärent. Transferaktivitäten im Bereich der Lehre ergeben sich dabei sowohl aus der Vielfalt fachlicher und forschungsbezogener Zugänge, die an der Fakultät vertreten sind, als auch aus der Diversität der relevanten gesellschaftlichen Felder, in denen die Transferpartner:innen arbeiten. Langjährige Kooperationen bestehen mit vielen verschiedenen Akteur:innen aus Hamburger Schulen, Kindertagesstätten, Einrichtungen der Jugendarbeit oder der Sozialen Arbeit, dem Kulturbereich, Stiftungen, Trägern und Verbänden oder Weiterbildungseinrichtungen.
Auch im Bereich der Lehre ist Transfer als wechselseitiger dialogischer Prozess zu verstehen, in dem Impulse aus der Forschung an die Praxis gehen und die Praxis ihrerseits aber auch Impulse und Bedarfe einbringt. Transferrelevante Lehre arbeitet somit bewusst an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis in einem konkreten Verwendungszusammenhang. Transfer in der Lehre ist daher so zu gestalten, dass daraus ein Mehrwert für alle Beteiligten entsteht. Studierende sollen dabei ihre erworbenen Kompetenzen und ihr Wissen zur Anwendung bringen und Problemlösekompetenzen entwickeln und den Transferpartner:innen sollen Ressourcen zur Lösung von Problemen und zur Generierung von Veränderungen und Innovationen geboten werden.
Wie ist Transfer an der Fakultät für Erziehungswissenschaft curricular verankert? Und welche (innovativen) Lehr- und Lernformate können genutzt werden, um Transferaktivitäten anzuregen? Im Folgenden einige Schlaglichter.
Studentische Forschung
Studentische Projekte bieten Gelegenheit zur Durchführung kleinerer Forschungsprojekte in Kooperation zwischen Studierenden, Lehrpersonen aus Hamburger Schulen oder Vertreter:innen außerschulischer Praxiseinrichtungen. Forschungsfragen werden in der Regel von den Transferpartner:innen eingebracht. Die Studierenden erhalten die Gelegenheit, an realen Problemen zu arbeiten und dabei ihr Wissen und Können zu bestimmten wissenschaftlichen Themen und zu Forschungsmethoden anzuwenden, zu reflektieren und weiter zu vertiefen. Am Ende steht die Rückkopplung der Ergebnisse an die Transferpartner:innen, die Impulse für Veränderungen und Innovationen geben soll.
Praxisphasen
Die erziehungswissenschaftliche Lehre in den verschiedenen Studiengängen bietet curricular verankerte Praxisphasen für Studierende. Ein Praxisbezug ist dadurch gegeben. Die hier entstehende Kooperation kann aber nur dann als Transfer bezeichnet werden, wenn wissenschaftliche Fragen aus der Praxis inspiriert sind, mit ihren Vertreter:innen ausgehandelt werden oder sie so aufbereitet werden, dass sie für die Praxis von Nutzen sind.
Gesellschaftliches Engagement
Hierzu zählen Projekte, die darauf zielen, dass Lehramtsstudierende einen gesellschaftlichen Beitrag leisten und gleichzeitig ihre eigenen Kompetenzen erweitern können. Hier sind Projekte zu nennen, in denen Studierende einzelne Schüler:innen beim Übergang in die weiterführende Schule über einen längeren Zeitraum begleiten, beim Lernen unterstützen und als Bezugsperson in verschiedenen Lebensbereichen an ihrer Seite stehen. Andere Projekte zielen auf die kurzfristige Unterstützung von Schüler:innen z.B. im Rahmen von Ferienfreizeiten. Gemeinsam ist all diesen Projekten – unabhängig von ihrer Dauer –, dass die mitwirkenden Lehramtsstudierenden universitär verantwortete Begleitveranstaltungen besuchen, in denen Grundlagen, Konzeptionen und Praxismodule erarbeitet und erprobt sowie Erfahrungen reflektiert werden.
Lehrlabor Lehrerprofessionalisierung (L3Prof)
Das am Zentrum für Lehrkräftebildung Hamburg angesiedelte Lehrlabor zielt auf die Förderung von Lehrkonzepten, die die curricular-inhaltliche Koordination der fachlichen, fachdidaktischen, pädagogischen und schulpraktischen Elemente in den Hamburger Lehramtsstudiengängen verbessern. Die Förderung im Projekt Lehrlabor bietet Lehrenden der Universität Hamburg die Möglichkeit, innovative Lehrkonzepte umzusetzen, die schwerpunktmäßig in den Handlungsfeldern Kooperation zwischen Fächern und Fachdidaktik, Sprachlich-kulturelle Heterogenität, Inklusion oder Phasenübergreifende Kooperation oder Digitalität und Digitalisierung angesiedelt sind. Die realisierten Projekte bieten in mehrfacher Hinsicht Chancen für Transfer.
Zwei Beispiele verdeutlichen dies: Die Erprobung von Reflexionsinstrumenten, die gemeinsam mit Expert:innen der zweiten Phase der Lehrerbildung entwickelt wurden, ermöglicht Studierenden eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem eigenen Studium. Unterrichtsmaterialien - digitale und analoge - werden entwickelt und stehen Interessierten auf z.B. eigens entwickelten Internetseiten zur Verfügung oder werden von Weiterbildungseinrichtungen genutzt.
Weitere Informationen zum Lehrlabor Lehrerprofessionalisierung finden Sie auf der Webseite des Projektes ProfaLe sowie auf der Webseite des ZLH. Hier ist auch eine Übersicht über bisher geförderte sowie laufende Projekte zu finden.