Transfer-Steckbrief
Inklusion in einem nicht inklusiven Schulsystem – wie Inklusion trotzdem gelingen kann
Foto: UHH/EW |
|
Schlagworte | Inklusion, Neurodiversität, Kooperation, Gelingensbedingungen, Wertschätzung |
Verantwortliche | Prof. Dr. Claudia Osburg |
Start/Zeitraum | 1.4.2021- SoSe 2022 |
Zielgruppen | Lehrende an Gymnasien und Kooperativen Gesamtschulen, Studierende der Uni Hamburg |
Kooperations-partner:innen |
Ernst-Reuter – Schule Pattensen: |
Finanzierungsquelle | Eigene Kostenstelle |
UHH-Transferfeld | Kooperative Forschung |
Projektbeschreibung
Die Ernst-Reuter-Schule (ERS) in Pattensen und das Barnim-Gymnasium in Berlin sind Schulen, in denen trotz eines dreigliedrigen Schulsystems inklusiv beschult wird. Wie das gelingen kann, wird in diesem Transferprojekt untersucht.
Die Ernst-Reuter Schule ist eine Kooperative Gesamtschule mit über 1000 Schüler:innen in einer Kleinstadt bei Hannover mit den Schulzeigen Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Das Schulleitungsteam und die Lehrenden haben sich dem gemeinsamen, inklusiven Lehren und Lernen verpflichtet und kooperieren bereits seit vielen Jahren (Projekte, Publikationen, Schulpreise, SchiLF…) mit der Universität Hamburg (C. Osburg). Es ist eine Schule im Aufbruch, in der bereits radikale Veränderungen auf unterschiedlichen Ebenen stattgefunden haben: Von Räumlichkeiten über Lernformate und –inhalte bis hin zu Haltungs- und Einstellungsänderungen im Kollegium sind Umbrüche sichtbar. Im letzten Jahr wurde die flexible Eingangsstufe (Klasse 5-7) eingeführt, die zusätzliche Herausforderungen und Chancen birgt. Inklusion umfasst hier das gemeinsame Lernen von Kindern und Jungendlichen im gesamten Neurodiversitätsspektrum unter einer wertschätzenden Pädagogik der Anerkennung.
Das Barnim-Gymnasium ist bekannt durch Schulpreise und gemeinsames Lernen. Im Gegensatz zur ERS werden hier schwerpunktmäßig Lernende mit dem Förderschwerpunkt Körperliche Entwicklung beschult. Auch wenn es sich bei beiden Schulen um inklusive Schulen handelt, sind die Formate höchst unterschiedlich.
Das Projekt ist auf Kooperation ausgerichtet. Lehrende der Schulen treten mit Studierenden und Hochschullehrenden in Kontakt, informieren und inspirieren sich gegenseitig (Vorträge, Schulungen…) nach dem Motto „Each One Teach One“ über Formen von Neurodiversität und über Formate von Unterricht i.w.S. Das besondere des Projekts liegt in der Kooperation, dem gegenseitigen Austausch.
Erforscht wird, wie Inklusion trotz eines selektiven Schulsystems gelingen kann. Eine Evalutation zur (neuen) flexiblen Eingangsstufe steht genauso im Zentrum wie die Rekonstruktion von Einstellungen der Lehrenden, Lernden und Eltern.
Umsetzung von Transfer: Formen und Formate
Regelmäßige Treffen, Schulungen, Austausch, Hospitationen, Interviews mit Lehrenden, Lernenden, Eltern, Sozialpädagog:innen, all das sind Formate, die dazu beitragen sollen, anhand systemischer Hypothesenbildung die Konstrukte von Personen und Systemen zu rekonstruieren.