Transfer-Steckbrief
„Ab in die Pause!“ Der Lernort Schulhof im Fokus der Barrierefreiheit
Foto: wimasu.de, UHH/Bükers |
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Schlagworte | Barrierefreiheit, Teilhabe, Schulhof, Spielplatz, Lehrer*innenbildung |
Verantwortliche |
Frederik Bükers, PD Dr. Dr. Tim Heemsoth, Prof. Dr. Claus Krieger & Christoph Henriksen |
Start/Zeitraum | 2020 |
Zielgruppen | Pädagogisch Handelnde & Bildungsinstitutionen |
Kooperations-partner:innen |
Kurt-Juster-Schule, Schule Hirtenweg, Schule Tegelweg, Schule Elfenwiese; Spiel & Freizeit NORD |
Finanzierungsquelle | Etatmittel; teilfinanziert durch l3prof-Mittel |
UHH-Transferfeld | Bildung und Qualifizierung |
Projektbeschreibung
Mangelnde Barrierefreiheit von Schulhöfen kann die Teilhabemöglichkeiten an Bewegung, Spiel und Sport einschränken und somit das gemeinsame Lernen von jungen Menschen mit und ohne Behinderungen gefährden (Lynch, Moore & Prellwitz, 2018). Doch trotz zahlreicher Forderungen Barrierefreiheit im Zuge einer inklusionsorientierten Schul(bau)entwicklung stärker zu berücksichtigen (Degenhardt, 2020), findet eine deutschsprachige wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Barrierefreiheit des Schulhofs‘ oftmals sowohl auf theoretisch-konzeptueller als auch empirischer Ebene kaum statt. Ein daraus resultierender Mangel an thoeretischen wie empirischen Befunden könnte eine Erklärung dafür sein, dass das Thema Barrierefreiheit des Schulhofs in der Lehrer*innenausbildung bisher eher ein Schattendasein fristet. Geht man jedoch davon aus, dass im Allgemeinen die Identifikation von potenziellen Lernschwierigkeiten eine zentrale Facette professioneller Kompetenz von Lehrkräften darstellt (Baumert & Kunter, 2006; Bromme, 1992; Heemsoth & Wibowo, 2020; Shulman, 1986), erscheint es folgerichtig, dass hierzu im Besonderen auch die Identifikation materiell-räumlicher Barrieren in informellen Settings wie Schulhöfen zählt..
Das Projekt „Ab in die Pause!“ setzt hier an und stellt den Lernort Schulhof in den Fokus der Barrierefreiheit. Es handelt sich um ein Kooperationsprojekt in Lehre und Forschung der Arbeitsbereiche ‚Bewegung, Spiel und Sport und ‚Pädagogik bei Behinderung und Benachteiligung‘.
Im Kerninteresse des Projektes liegen dabei die Fragen:
- Wie barrierefrei muss oder soll ein Schulhof/Spielplatz sein?
- Wie barrierefrei sind Schulhöfe und Spielplätze?
- Wie erleben und deuten Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen die materiell-räumlichen Gegebenheiten?
- Wie ist ein Wissen über potenzielle Barrieren materiell-räumlicher Art im Rahmen einer inklusionsorientierten Lehrer*innenbildung zu fördern und zu messen?
Die Bearbeitung der Fragestellungen wird in Lehre und Forschung verfolgt. Das Vorgehen ist zu komplex als dass es hier ausgeführt werden könnte, aber in Kürze skizziert: Frage 1-3 betreffend wird, in Orientierung an aktuelle internationale Forschungsprojekte zum Spielplatz (Wenger, Schulze, Lundström & Prellwitz, 2020), auf ein vorwiegend qualitatives Vorgehen gesetzt, welches u. a. auf (leitfadengestützte) Interviews und gemeinsame Schulhofbegehungen mit Schüler*innen setzt. Dieses – tendenziell partizipative – forschungsmethodische Vorgehen erscheint vielversprechend, will man der Forderung aus den Disability Studies „nicht über uns ohne uns“ (Spörke, 2013, S. 94) Rechnung tragen. In Bezug auf die Frage 4 wird eine Lernumgebung nach Prinzipien des beispielbasierten Lernens entworfen, durchgeführt und qualitativ wie quantitativ evaluiert (im gleichnamigen Lehrlabor).
Umsetzung von Transfer: Formen und Formate
Weiterbildungen, Handreichungen, Workshops/ Tagungen, praxisnahe Publikationen; Beratung und wiss. Begleitung