Mathe-skills in Deutscher Gebärdensprache diagnostizierenTransfer-Projekt entwickelt webbasierten Test
29. Juni 2023
Foto: UHH/Wohlfahrt
Je früher eine Rechenschwäche erkannt wird, desto besser. Doch eine rechtzeitige Erfassung schon im Kindergartenalter ist nicht einfach – schon gar nicht bei Kindern, die aufgrund einer Hörbehinderung gebärdensprachlich kommunizieren. „Sprache ist für mathematische Lernprozesse fundamental. Folglich ist es wichtig, dass die Kompetenzen von tauben und hörbehinderten Kindern in der Sprache getestet werden, in der sie vornehmlich kommunizieren“, weiß Barbara Hänel-Faulhaber, Professorin für Erziehungswissenschaft an der Universität Hamburg und Leiterin des Deafness, Language and Learning Labs. (1)
Das Projekt Sign4Inclusion (Math) setzt dort an und will ein gebärdensprachliches Diagnoseinstrument entwickeln. Dieses sollen Pädagog:innen als webbasierte Aufbereitung eines in Deutsche Gebärdensprache (DGS) übersetzten Tests zur Erhebung der mathematischen Kompetenzen bei tauben und hörbehinderten Kindern einsetzen können.
„Gebärdensprachen als visuelle Sprachen nutzen den Raum aus, um sprachliche Bezüge herzustellen. Zahlen werden direkt mittels der Hände dargestellt. Eine Diagnostik in DGS, die mathematische Basiskompetenzen erfassen möchte, muss deshalb besonders kontrolliert sein, damit die sprachliche Aufbereitung in DGS nicht die Aufgabenformate vereinfacht oder erschwert“, erklärt der Mathematikdidaktiker und Gebärdensprachpädagoge Viktor Werner, der an der Universität Hamburg die mathematischen Basiskompetenzen tauber und hörbehinderter Kinder beim Schuleintritt untersucht. Mit der DGS-Übersetzung bekommen pädagogische Fachkräfte erstmals ein Instrument an die Hand, das es ihnen ermöglicht, die mathematischen Basiskompetenzen tauber Kindergarten- und Vorschulkinder individuell zu erfassen und entsprechende Fördermaßnahmen zu ergreifen. (1)
Das Projekt Sign4Inclusion (Math) wird von der Hamburg Innovation/BWFGB im Rahmen der Call for Transfer Förderung unterstützt und läuft bis 2024.
Mehr Informationen zum Projekt finden Sie hier.
(1) Textteile übernommen von Hamburg News (27.6.2023), der ganze Artikel über die vom Call4Transfer geförderten Projekte ist hier zu finden.