Lena Narawitz
Stipendiatin
Anschrift
- Kurzvorstellung
Lena Narawitz promoviert an der Fakultät für Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg und wird durch ein Promotionsstipendium der Hans-Böckler-Stiftung im kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung“ der Universität Hamburg und der HAW Hamburg gefördert.
- Kontakt
lena.narawitz@studium.uni-hamburg.de
- Aktuelles Forschungsprojekt
„Auswirkungen der hegemonialen Position des ‚Asylbetruges’ im Einwanderungsdiskurs über Geflüchtete aus als ‚sicher’ eingestuften Herkunftsstaaten im Kontext des Asylverfahrens in Deutschland. Soziale Re-Konstruktionen der Fluchtgeschichten von Menschen aus Albanien in Deutschland“ (Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
Die Position des „Asylbetruges“ wurde im sogenannten „Asylkompromiss“ im Jahre 1993 mit dem Konzept der „sicheren“ Herkunftsstaaten fest in den Einwanderungsdiskurs in Deutschland verankert. Die Einstufung von Staaten aus den Menschen nach Deutschland flüchten, wurde entlang der Kategorisierung von Geflüchteten in „echte“ und „unechte“ Geflüchtete legitimiert. Bis heute wird immer wieder in insbesondere geisteswissenschaftlichen Publikationen darauf hingewiesen, dass die hegemoniale Position des „Asylbetruges“ eine erhöhte Kriminalisierungsgefahr für Geflüchtete aus als „sicher“ eingestuften Herkunftsstaaten erzeugt. Doch an Erkenntnissen darüber, wie sich diese Kriminalisierungsgefahr auswirkt, mangelt es. An dieser Stelle knüpft das Promotionsvorhaben an. So erfolgt darin exemplarisch eine Auseinandersetzung mit den Fluchterfahrungen von Geflüchteten aus den „sicheren“ Herkunftsstaat Albanien, im Kontext der Position des „Asylbetruges“.
Die zentrale Frage des Forschungsvorhabens lautet: Wie wirkt sich die hegemoniale Position des „Asylbetruges“ im Einwanderungsdiskurs auf die Erfahrungen von Geflüchteten aus dem als „sicher“ eingestuften Herkunftsstaat Albanien im Asylverfahren in Deutschland aus? Um diese Frage beantworten zu können, werden autobiographisch-narrative Interviews in Anlehnung an Fritz Schütze mit geflüchteten Menschen aus Albanien durchgeführt. Das damit erzeugte Datenmaterial wird anschließend mit der Dokumentarischen Methode nach Arndt-Michael Nohl ausgewertet. Hierbei stehen die sozialen Re-Konstruktionen der Fluchterfahrungen und der Fluchtgründe im Vordergrund. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen kontrastiert werden, um mögliche Kriminalisierungsempfindungen in den Narrationen, im Kontext der Position des „Asylbetruges“, zu ergründen.
Das Ziel des Dissertationsprojektes besteht darin, die Auswirkungen der hegemonialen Diskursposition des „Asylbetruges“ auf das Leben von Geflüchteten aus Albanien in Deutschland zu erforschen, um den sich daraus ergebenden sozialarbeiterischen Handlungsbedarf zu identifizieren.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Joachim Schroeder (Universität Hamburg)
Zweitbetreuung: Prof. Dr. Martina Weber (Hochschule Emden/Leer)
Voraussichtlicher Abschluss: 12/2021
- Arbeits- und Forschungsschwerpunkte
Sozialarbeitswissenschaften, Diskursanalyse, Biographieforschung, Refugee and Migration Studies sowie Inter- und Transkulturalität
- Vita
Studium
09/2016-08/2018: Masterstudium „Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion“, Hochschule Emden/Leer
Titel der Abschlussarbeit: „Handlungsbedarf der Sozialen Arbeit im Kontext der Lagerunterbringung Geflüchteter im Asylverfahren“
08/2014-12/2017: verschiedene Tätigkeiten als studentische Hilfskraft und Tutorin an der Hochschule Emden Leer
09/2013-08/2016: Bachelorstudium „Soziale Arbeit“, Hochschule Emden/Leer
Titel der Abschlussarbeit: „Neue Herausforderungen der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession im Umgang mit dem ‚Konstrukt des sicheren Herkunftslandes’“)
Berufliches
08/2010-08/2013: Erzieherin in der Kindertagesstätte „Spatzennest“ in Moormerland (Gruppenleiterin einer Kindergartenregelgruppe und Zweitkraft in einer Sozialen Gruppe)
08/2008-07/2010: Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin, Evangelische Fachschule für Sozialpädagogik Osnabrück
08/2006-07/2008: Ausbildung zur staatlich geprüften Sozialassistentin (Schwerpunkt „Sozialpädagogik“), Berufsbildende Schule 1 Leer
- Lehraufträge
WiSe 2017/18: Wissenschaftliches Arbeiten im Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ (HS Emden/Leer)
- Vorträge
12/2018: „Silvesternacht in Köln – eine Kritische Diskursanalyse“ (Vortrag in der Ringvorlesung „Forschungsmethoden im Überblick“ im Masterstudiengang „Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion“ an der Hochschule Emden/Leer)
11/2018, 11/2017 und 12/2016: „Konstrukt des sicheren Herkunftsstaates“ (Vortrag in der Ringvorlesung „Inter- und Transkulturalität“ im Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ an der Hochschule Emden/Leer
- Auszeichnungen
10/2018: Auszeichnung als Jahrgangsbeste (Für die im Jahr 2018 an der Hochschule Emden/Leer im Studiengang „Soziale Arbeit und Gesundheit im Kontext Sozialer Kohäsion“ erreichte Gesamtleistung von 1,07)
10/2016: Bachelor-Preis 2016 (Für die im Jahr 2016 an der Hochschule Emden/Leer im Studiengang „Soziale Arbeit“ vorgelegte Bachelorarbeit „Neue Herausforderungen der Sozialen Arbeit als Menschenrechtsprofession im Umgang mit dem ‚Konstrukt des sicheren Herkunftslandes’“)