Pawel Mehring
Stipendiat
Anschrift
- Kurzvorstellung
Paweł Mehring hat Regionalstudien Ost- und Mitteleuropa, Volkswirtschaftslehre und Transkulturelle Studien in Köln und Bremen studiert. Im Anschluss an sein Studium hat er in verschiedenen Wohneinrichtungen für Geflüchtete gearbeitet. Zurzeit promoviert er am Institut für Pädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und ist Stipendiat im kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung“, das durch die Universität Hamburg, die HAW Hamburg und die Hans-Böckler-Stiftung gefördert wird.
- Kontakt
pawel.mehring@uni-hamburg.de
- Aktuelles Forschungsprojekt
„Agency im Kontext von Flucht, Migration und Behinderung“ (Arbeitstitel des Promotionsprojekts)
Geflüchtete mit Behinderungen werden häufig als „schutzbedürftige“ oder „vulnerable“ Gruppe angesehen. Dieser Status soll ihnen gewisse Rechte und Nachteilsausgleiche garantieren, es wird jedoch oftmals vernachlässigt welche Bedingungen Vulnerabilität(en) hervorbringen bzw. relevant machen. Auch deshalb begegnen Geflüchtete mit Behinderungen weiterhin einer Reihe von Teilhabehindernissen und strukturellen Ausschlüssen u.a. beim Zugang zum Gesundheits- und Hilfesystem. In dem Dissertationsprojekt sollen daher die Effekte solcher Barrieren und diskriminierender Strukturen analysiert werden und der Frage nachgegangen werden wie bzw. inwieweit Betroffene mit den daraus resultierenden und oftmals drastischen Folgen umgehen können. Im Fokus stehen somit zum einen die Effekte marginalisierender Strukturen, die durch die Wechselwirkung verschiedener Herrschafts- und Unterdrückungsverhältnisse wie Rassismus und Ableismus hervorgebracht werden. Zum anderen soll untersucht werden welche Möglichkeiten der Handlungsfähigkeit aufzufinden sind bzw. die Bedingungen rekonstruiert werden, unter denen diese auftreten kann. Auf diese Weise soll eine einseitige Betrachtung und die Festschreibung der Betroffenen als „Opfer der Verhältnisse“ vermieden werden, ohne jedoch diese Verhältnisse zu verharmlosen.
Dafür werden biographische Interviews mit Geflüchteten mit Behinderungen und ihren Angehörigen geführt und in Anlehnung an die GTM sowie mit Positionierungsanalysen ausgewertet.
Erstbetreuung: Prof. Dr. Paul Mecheril (Universität Bielefeld)
Zweitbetreuung: Prof. Dr. Joachim Schroeder (Universität Hamburg)
Voraussichtlicher Abschluss: 12/2022
- Arbeits- und Forschungsschwerpunkte
Flucht und Migration, post- und decolonial studies, disability studies, Intersektionalität, Rassismuskritik, Vulnerabilität
- Publikationen
2022
Außerordentlich vulnerabel?! Artikulationen von Handlungsfähigkeit im Kontext von Flucht:Migration und Be:Hinderung. In: A. Delic, I. Kourtis, O. Kytidou, S. Sarkodie-Gyan, U. Wagner, & J. Zölch (Hrsg.), Globale Zusammenhänge, lokale Deutungen? Kritische Positionierungen zu wissenschaftlichen und medialen Diskursen im Kontext von Flucht und Asyl. Wiesbaden: Springer VS [im Erscheinen].
2021
(gemeinsam mit Atoussa Bayanifar und Katharina Berger): Arbeitsbericht (04/2019-04/2021) der AG-Gesundheit des Bremer Rats für Integration zur Umsetzung der in der EU-Aufnahmerichtlinie (2013/33/EU) vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen für „schutzbedürftige Personen“. Online verfügbar unter: https://www.bremer-rat-fuer-integration.de/aktuell/data/Bericht-2019-2021.pdf.
(gemeinsam mit Cornelius Lätzsch und Negin Shah Hosseini): Geflüchtet, be:hindert, vulnerabel? Wie Soziale Arbeit von Betroffenen diskriminierender Verhältnisse lernen und Handlungsfähigkeit (unter)stützen kann. In: B. Konz & A. Schröter (Hrsg.): Dis/Ability in der Migrationsgesellschaft. Bad Heilbrunn: Klinkhardt [im Erscheinen].
(gemeinsam mit Cornelius Lätzsch und Negin Shah Hosseini): Schlaglichter und Implikationen internationaler Forschung zur Schnittstelle Flucht*Migration und Be_hinderung. In: J. Schröder, M. Thielen, L. Narawitz, N.-M. Thönneßen & M. Bach (Hrsg.): Vernachlässigte Themen der Flucht- und Flüchtlingsforschung? Münster/New York: Waxmann [im Erscheinen].
2020
(gemeinsam mit Robel Afeworki Abay, Cornelius Lätzsch und Mirjam Schülle): Exklusion inklusiv(e)? — Zur (Versorgungs-)Situation von geflüchteten Menschen mit Behinderungen in Deutschland. In: Hinterland Magazin, Ausgabe 44.
- Vorträge
Juni 2021: „Außerordentlich vulnerabel?! Artikulationen von Handlungsfähigkeit im Kontext von Flucht und Behinderung“, Internationale Tagung des Kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung (Universität Hamburg) und der Projektgruppe Empirische Migrationsforschung Salzburg (Paris Lodron Universität Salzburg): „Globale Zusammenhänge, lokale Deutungen? Kritische Positionierungen zu wissenschaftlichen und medialen Diskursen im Kontext von Flucht und Asyl“.
September 2020: „Agency in diskriminierenden Verhältnissen? Umgänge mit Teilhabebarrieren und Rassismus“; 3. Konferenz des Netzwerks Fluchtforschung: „Kontexte von Flucht, Schutz und Alltag Geflüchteter“ an der Universität zu Köln.
- Moderation
Juni 2021: Sektion II: „Intersektionale Verschränkungen“, Internationale Tagung des Kooperativen Graduiertenkolleg „Vernachlässigte Themen der Flüchtlingsforschung (Universität Hamburg) und der Projektgruppe Empirische Migrationsforschung Salzburg (Paris Lodron Universität Salzburg): „Globale Zusammenhänge, lokale Deutungen? Kritische Positionierungen zu wissenschaftlichen und medialen Diskursen im Kontext von Flucht und Asyl“.
- Lehrtätigkeiten
WiSe 2021/2022 (gemeinsam mit Negin Shah Hosseini): Handlungsfähigkeit und Verletzbarkeit bei strukturellen Diskriminierungen. (Podcast zum Thema „Flucht und Behinderung“ im Rahmen der Ringvorlesung „Inter-und Transkulturalität“ des Bachelors „Soziale Arbeit", Hochschule Emden/Leer).
WiSe 2021/2022 (gemeinsam mit Negin Shah Hosseini): Seelische Behinderung und Wohnsituation. Eindrücke aus einer Lebenslage. (Podcast zum Thema „Flucht und Behinderung“ im Rahmen der Ringvorlesung „Inter-und Transkulturalität“ des Bachelors „Soziale Arbeit", Hochschule Emden/Leer).
SoSe 2021: (gemeinsam mit Julian Ibrahim Jusuf): „Flüchtlingshilfe“ als Zugehörigkeit ordnende Praxis am Beispiel von Vulnerabilität (Themenblock im PUNO-Masterseminar „Wem hilft die Flüchtlingshilfe? Kritische Anfragen aus der Sozialen Arbeit“, Universität Hamburg).
WiSe 2020/2021: Theorien der Verletzlichkeit. Ein pädagogischer Lektürekurs (Masterseminar im Fachbereich 12: Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Universität Bremen).
WiSe 2020/2021 (gemeinsam mit Negin Shah Hosseini): Handlungsfähigkeit und Verletzbarkeit bei strukturellen Diskriminierungen. (Podcast zum Thema „Flucht und Behinderung“ im Rahmen der Ringvorlesung „Inter-und Transkulturalität“ des Bachelors „Soziale Arbeit", Hochschule Emden/Leer).
WiSe 2020/2021 (gemeinsam mit Negin Shah Hosseini): Seelische Behinderung und Wohnsituation. Eindrücke aus einer Lebenslage. (Podcast zum Thema „Flucht und Behinderung“ im Rahmen der Ringvorlesung „Inter-und Transkulturalität“ des Bachelors „Soziale Arbeit", Hochschule Emden/Leer).
- Vita
2015-2018 Tätigkeit in verschiedenen Unterkünften für Geflüchtete u.a. als Einrichtungsleitung.
2012-2015 Masterstudium „Transkulturelle Studien“, Universität Bremen.
2008-2012 Bachelorstudium „Regionalstudien Ost- und Mitteleuropa/VWL“, Universität zu Köln.