Ringvorlesung Visuelle Bildung VII ›Vom Zeigen und Sich-Zeigen. Kunstdidaktik als experimentelle PraxisRingvorlesung ›Vom Zeigen und Sich-Zeigen. Kunstdidaktik als experimentelle Praxis‹donnerstags 16:15-17:45 Uhr im Von-Melle-Park 8, R. 404
4. April 2024, 16:15 Uhr
Foto: Lukas Sonnemann UHH
Was meinen wir, wenn wir von (Kunst-)Didaktik sprechen? Vielfach wird mit dem Begriff Handlungsorientierung, Praxisrelevanz und Pragmatik verbunden. Zudem wird ›Didaktik‹ tendenziell eher im Gegensatz zum Theoretischen oder zu fachwissenschaftlichen Reflexionen entfaltet.
Dagegen möchten wir mit der Frage nach der (Kunst-)Didaktik auf ein erweitertes Verständnis von Didaktik zurückgreifen. So verstehen wir Didaktik als ›Lehre vom Lehren und Lernen‹ und damit nicht nur als Praxis guten Unter- richts, sondern als reflexives Bewusstsein über die komplexen Prozesse, die in Lehre und Lernen ablaufen. Didaktik formuliert in dieser Perspektive nicht nur Gelingensbedingungen für Unterricht, sondern wird in ihrer Komplexität verstanden als reflexive Annäherung, u.a. an Momente des Unplanbaren und Unvorhersehbaren im Pädagogischen. Während Didaktik oftmals als Form fixierter Wissensbestände und unterrichtspraktischer Methodenkanons aufgefasst wird, möchten wir dagegen Kunst-Didaktik stärker als ernst zu nehmende Suchbewegung verstehen, als immer wieder neu zu konzipierendes, experimentelles Antworten zwischen Kunst und Pädagogik.
Wie können hieran anschließend kunstpädagogische Settings aussehen, die nicht nur auf Wissensvermittlung zielen, sondern Lehr-Lern-Prozesse zu neuem und anderem Wissen hin öffnen? Wie kann der forschende, suchende Umgang mit Kunst pädagogisch gerahmt werden? Welche Übergänge und Differenzen lassen sich ausmachen zwischen einem intentionalen und aktiven (Auf-) Zeigen und einem eher passivischen Sich-Zeigen – einer Sache, eines Inhalts, eines Phänomens? Wie lassen sich kunstpädagogische Situationen inszenieren, in denen Unerwartetes, Unvorhergesehenes und Neues nicht als Störung auftritt? Inwieweit lassen sich solche Situationen als Schnittstellen zwischen Forschung und Lehre verstehen?
Vortragstermine
-18.4. Lukas Sonnemann, UHH: »Forschend Lehren? (Kunst-)Didaktik als experimentelles Antworten«
-verschoben auf 6.6. (02.05.) Anna Stolz, UHH: »(Kunst-)Didaktik: (sich) zeigen — experimentieren — reflektieren?«
-30.05. Dr. Christin Lübke, ZhDK: »Ankommen. Theorie- und Praxisreflektion einer künstlerischen Begegnung mit ukrainischen Schüler*innen mit besonderem Fokus auf non- verbarle Lehr- und Lernprozesse«
-06.06. Anna Stolz, UHH: »(Kunst-)Didaktik: (sich) zeigen — experimentieren — reflektieren?«
-13.06. Prof. Dr. Andrea Sabisch, UHH: »Symptome und Didaktik«
-20.06. Gesine Hopstein, Universität zu Köln: »Kunstdidaktische Figuren der Öffnung«
-27.06. Prof. Dr. Kirsten Winderlich, UdK Berlin: »Kunstdidaktik anders denken: Konzept und Praxis der Bilderbuchwerkstatt im Rahmen der grund_schule der künste«
-11.07. Prof. Dr. Karl Josef Pazzini: »Es zeigt sich«