Neues DFG-Projekt zur Visuellen Bildung
16. November 2021
Foto: Sabisch/UHH
Das interdisziplinäre Forschungsprojekt ›Visuelle Bildung‹ ist eingebettet in den größeren Kontext des Zusammenspiels von Bildung durch Bilder. Für das Forschungsprojekt konnte Prof. Dr. Andrea Sabisch von der DFG knapp 345.000 € einwerben. Der Projektbeginn ist im April 2022, die Laufzeit umfasst drei Jahre.
Das Forschungsvorhaben verortet sich innerhalb der aktuellen Phänomenologie und begreift Bilder als dynamische Zwischeninstanzen, die Bildungs- und Erfahrungsprozesse motivieren, formieren und umwandeln können. Es untersucht konkret die Frage, wie sich die konstitutive und modale Dimension von Bilderfahrung darstellen und reflektieren lässt und zielt auf die exemplarische wie systematische Erforschung von medienspezifischen Eigenlogiken des Visuellen in Relation zu Subjektivierungs- und Sozialisationsprozessen. Die interdisziplinären Perspektiven des Forschungsvorhabens spiegeln sich in vier unterschiedlichen Zugängen zu einer bildspezifischen Responsivität (rezeptionsästhetisch, produktionsästhetisch, medienästhetisch und medienethisch), die jeweils in eine Fallstudie münden. Alle Fallstudien untersuchen ›Antworten‹ auf Bilder in ›Inter-Views‹ über die Auseinandersetzung mit Montagepraktiken und werden als Monographien veröffentlicht. In einer Anthologie werden Aspekte dieser Fallstudien zudem systematisch aufeinander bezogen, durch weitere Beiträge kontextualisiert und kritisch reflektiert. Damit soll ein grundlegender Beitrag zur Erschließung der bildspezifischen Responsivität für die erziehungs- und medienwissenschaftliche Theoriebildung im Kontext visueller Bildung zur Diskussion gestellt werden.
Das Forschungsprojekt ›Visuelle Bildung‹ ist in das bereits bestehende Netzwerk aus Kooperationspartner:innen eingebettet. Das Kooperationsteam setzt sich zusammen aus einer engeren Projektarbeitsgruppe, den Antragsteller:innen Prof. Dr. Sabisch, PD Dr. Jörg Sternagel (Universität Passau) und Dr. Volkmar Mühleis (LUCA School of Arts, Gent, Brüssel) sowie der zukünftigen Stelleninhaberin/ des Stelleninhabers, welche die Fallstudien durchführen sowie die Herausgabe der Anthologie koordinieren und aus einer weiteren Projektarbeitsgruppe (Prof. Dr. Lagaay, Prof. Dr. Bedorf, Dr. Gerlek), die an der Forschung in den Workshops und der Anthologie mitwirken.