Rahel Puffert: Umräumen statt aufräumen
26. November 2020
Wie bereits die russischen Avantgarden zeigen konnten, tendieren institutionelle Kontexte dazu, Wahrnehmungsprozesse und Lernprozesse zum Erstarren zu bringen. Das Prinzip ›Umräumen‹ setzt bei den sozialen und räumlichen Arrangements in Lehr- und Lernzusammenhängen selbst an, mit dem Ziel sie zu vitalisieren. Die in neun Schritten erörterte ›Pädagogik der Kunst‹ verortet sich zwischen Kunst und Institutionskritik. Hatte die ›kritische Kunstvermittlung‹ ihre Konzepte vorwiegend für den Museums- und Ausstellungraum entwickelt, so lenkt Rahel Puffert die Aufmerksamkeit auf die spezifischen institutionellen Bedingungen schulischer Kunstpädagogik. Dabei rückt das mittels ›meritokratischer Formel‹ legitimierte bildungspolitische Problem struktureller Ungleichheit in den Fokus, aber auch die Logik der Vermessung, von der bildungsinstitutionelle Kontexte heute durchzogen sind. In dieser Situation gelte es, Verfahren zu entwickeln, die zum Effekt haben, institutionelle Blockaden zu lösen und die Rastlosigkeit des Leistungsstrebens zu unterbrechen, um Dinge und Menschen kunstvoll miteinander in Berührung zu bringen.
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