Infos für Lehrkräfte
Das Projekt
Bildung für nachhaltige Entwicklung
Die globalen Herausforderungen wie der Klimawandel, Infektionskrankheiten oder der sichere Zugang aller Menschen zu sauberem Trinkwasser erfordern, dass Schülerinnen und Schüler auf den Umgang mit diesen komplexen Herausforderungen vorbereitet werden. In Hamburg ist dies – wie in vielen Bundesländern - als Leitidee Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in den Bildungsplänen verankert, die als Querschnittsaufgabe in allen Fächern umgesetzt werden soll.
Durch die Integration von BNE in die Lehrpläne und Unterrichtspraxis sollen Schülerinnen und Schüler befähigt werden, informierte Entscheidungen zu treffen und aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken. Durch geeignete Inhalte und Aktivitäten können kritisches Denken gefördert, Bewertungs- und Problemlösekompetenzen gestärkt und Fähigkeiten, Zusammenhänge zu erkennen und abzuwägen, ausgebildet werden.
Nachhaltig handeln – MINT4all
Globale Herausforderungen benötigen differenzierte und komplexe Lösungen. Sie müssen in Demokratien von ihren Bürgerinnen und Bürgern mit entwickelt, kritisiert oder auch unterstützt und umgesetzt werden. Dazu braucht es solides und über Fächer und Disziplinen hinweg gut vernetztes Fachwissen. Es stellt sich die Frage, inwiefern der traditionell fächergetrennte Unterricht geeignet ist, Inhalte und Wissen der einzelnen Fächer zu vernetzen, um so zu komplexen Lösungsvorschlägen zu kommen, ohne dass dies zu Lasten des Fachwissens in den einzelnen Fächern geht. Gleichzeitig stellen Kooperationen zwischen Schulfächern hohe Herausforderungen an die Lehrkräfte und die Schulorganisation.
Das Projekt „Nachhaltig handeln – MINT4all“ setzt hier an und möchte die unterschiedlichen Schwierigkeiten und Potentiale eines fächerübergreifenden Unterrichts zum Thema Klimawandel denen der fächergetrennten Vermittlung derselben Inhalte gegenüberstellen.
Was ist geplant?
Ab Sommer 2024 ist eine experimentelle Studie geplant, die fächerintegrierten und fächergetrennten Unterricht systematisch untersucht. Der Unterricht umfasst eine Woche. Die Stunden teilen sich wie folgt auf:
- zwei Doppelstunden Einführung ist das Thema Klimawandel
- 13 Doppelstunden fächergetrennter oder fächerintegrierter Unterricht, wovon unabhängig von der Art des Unterrichts jeweils drei Stunden auf den Physik- und Geographieunterricht und sieben Doppelstunden auf den Mathematikunterricht entfallen
- Gerahmt wird die Unterrichtseinheit von einer Erhebung des Fachwissens der Schülerinnen und Schüler und dessen Vernetzung zu Beginn und am Ende der Studie je eine Doppelstunde.
Die Unterrichtsmaterialien werden für beide Unterrichtseinheiten (fächergetrennt und fächerintegriert) durch das Projekt gestellt. Die beteiligten Lehrkräfte werden auf die Durchführung der Stunden, durch Fortbildung vorbereitet.
Was wird untersucht?
Im Zentrum der Forschung steht die Frage, inwiefern die beiden Varianten eines fächerintegrierten oder ‑getrennten Unterrichts geeignet sind, solides und gut vernetztes Fachwissen zum Klimawandel sowie zur Bearbeitung realitätsbezogener Probleme aufzubauen. Insbesondere wird untersucht werden, inwiefern es im jeweiligen Unterricht gelingt, Wissen aus unterschiedlichen Fächern zu verknüpfen. Dies erfolgt auf Basis eines Fragebogens, den die Schülerinnen und Schüler sowohl vor als auch nach der Unterrichtseinheit bearbeiten.
Außerdem sollen mit den teilnehmenden Lehrkräften kurze Interviews geführt werden, in denen ihre persönliche Perspektive und Wahrnehmung auf die Potentiale und Schwierigkeiten der jeweiligen Unterrichtseinheiten erhoben werden.
Was bieten wir?
Wir bieten den teilnehmenden Lehrkräften ausgearbeitetes Unterrichtsmaterial, das den Anforderungen des neuen Bildungsplans zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) entspricht (Physik: Kräfte und Bewegung; Mathematik: Vertiefung funktionale Zusammenhänge (linear und quadratisch), Vertiefung Volumenberechnung, Umgang mit digitalen Werkzeugen, mathematisches Modellieren; Geographie: Landwirtschaft, Wasserfußabdruck, Klima, nachhaltiger Konsum). Zusätzlich werden Fortbildungen stattfinden, in denen die teilnehmenden Lehrkräfte umfassend auf die Unterrichtseinheiten vorbereitet werden. Gleichzeitig stehen wir als Ansprechpartner jeder Zeit zur Verfügung.
Den teilnehmenden Schülerinnen und Schülern bieten wir die Möglichkeit, sich in unterschiedlichen Fächern bzw. im Rahmen einer Projektwoche intensiv mit dem Thema Klimawandel bzw. Themenbereichen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung auseinanderzusetzen und so ihr Wissen und ihre Fähigkeiten für die Welt von morgen zu erweitern.
Wer kann teilnehmen
Wir suchen
- Gymnasialklassen des neunten Jahrgangs (Durchführung bis zu den Sommerferien 2024),
- Gymnasialklassen des zehnten Jahrgangs (Durchführung nach den Sommerferien bis zu den Herbstferien 2024),
- Stadtteilschulklassen des elften Jahrgangs/ Vorstufe (Durchführung nach den Sommerferien bis zu den Herbstferien 2024)
deren Mathematik-, Geographie- und Physiklehrkräfte Interesse haben, unsere Unterrichtsmaterialien für den fächerintegrierten oder den fächergetrennten Unterricht zu erproben. Es werden zwei Teilnahmemöglichkeiten angeboten, für die, neben Freude an Innovation und schulnaher Forschung, folgende Voraussetzungen erfüllt sein sollten:
Für die fächerintegrierte Projektwoche:
- Lehrkräfte von mind. zwei der beteiligten Fächer (Geographie, Physik und Mathematik) beteiligen sich am Projekt.
- Die teilnehmenden Lehrkräfte sind bereit untereinander zu kooperieren.
- Die beteiligten Lehrkräfte sind bereit auch fachfremde Inhalte zu vermitteln.
- Die beteiligten Lehrkräfte sind bereit an den angebotenen Fortbildungen teilzunehmen, sodass sie auch auf teilweise fachfremde Inhalte vorbereitet sind und diese unterrichten können.
- Der Umfang der Unterrichtseinheit beträgt 15 Doppelstunden. Hinzu kommen 90 Minuten Erhebung vor und 90+45 Minuten nach der Unterrichtseinheit.
- Die Schule muss ein bis zwei Wochen als Projektwoche für die Durchführung der Unterrichtseinheit zur Verfügung stellen. Die Erhebung kann in den angrenzenden Wochen erfolgen.
Für die fächergetrennte Projektwoche:
- Die drei beteiligten Lehrkräfte (Geographie, Physik und Mathematik) beteiligen sich.
- Die beteiligten Lehrkräfte sind bereit an den angebotenen Fortbildungen teilzunehmen.
- Der Unterricht wird durch die Fachlehrkraft durchgeführt und bezieht sich nur auf fachinterne Inhalte.
- Der Umfang der Unterrichtseinheit beträgt 15 Doppelstunden. Hinzu kommen 90 Minuten Erhebung vor und 90+45 Minuten nach der Unterrichtseinheit.
- Die Schule muss ein bis zwei Wochen als Projektwoche für die Durchführung der Unterrichtseinheit zur Verfügung stellen. Die Erhebung kann in den angrenzenden Wochen erfolgen
Sie haben Interesse?
Sie möchten gerne an unserem Projekt teilnehmen, haben sich für die fächergetrennte oder die fächerintegrierte Unterrichtseinheit bzw. Projektwoche entschieden und erfüllen die Voraussetzungen? Dann füllen Sie das untenstehende Kontaktformular aus. Wir melden uns bei Ihnen.